28.02.2020 | 12:07

Neue Schau im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich

„Der junge Hitler. Prägende Jahre eines Diktators. 1889 – 1914“

Heute, Freitag, 28. Februar, eröffnet Landtagspräsident Karl Wilfing um 18 Uhr im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich in St. Pölten die neue Sonderausstellung „Der junge Hitler. Prägende Jahre eines Diktators. 1889 – 1914“. Zeitgleich mit der Ausstellungseröffnung erscheint im Residenz Verlag das begleitende Buch „Hitler – Prägende Jahre. Kindheit und Jugend 1889 - 1914“ der beiden Ausstellungskuratoren Christian Rapp und Hannes Leidinger.

Anlass für die neue Schau ist das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. Diesen Krieg haben Adolf Hitler und die Nationalsozialisten ebenso zu verantworten wie die systematische Ermordung von sechs Millionen Juden, von mehr als drei Millionen Kriegsgefangenen, hunderttausenden Zwangsarbeitern, Roma und Sinti, Widerstandskämpfern und vielen anderen. Schätzungsweise wurden weltweit mehr als 60 Millionen Menschen Opfer eines „totalen Krieges“, einer nationalistischen und rassistischen Gewalt, des Massenterrors und des systematischen Genozids.

Die Sonderausstellung geht nun einerseits der Biographie Adolf Hitlers von der Geburt bis zum Ersten Weltkrieg nach, zu der neue Erkenntnisse und bisher nicht veröffentlichte Objekte präsentiert werden. Andererseits setzt sich die Schau mit den Ideen und kulturellen Strömungen der Zeit um 1900 auseinander. „Vorab: Die Ausstellung eignet sich nicht zur Heldenverehrung. Anhand authentischer Dokumente zeichnet sich vielmehr das Bild eines früh Gescheiterten und eines Außenseiters ab, der stets die Umwelt für sein eigenes Versagen verantwortlich machte“, meint dazu Christian Rapp, wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte.

Indem in der von Christian Rapp, Hannes Leidinger, Andrea Thuile und Benedikt Vogl kuratierten Schau die Biographie Hitlers und die ihn und seine Zeitgenossen prägenden gesellschaftliche Strömungen vor 1914 einander gegenübergestellt werden, wird solcherart die Frage nach den Anfängen gestellt: Woher kommen Nationalismus und Militarismus, Rassenhass und Antisemitismus? Wieweit sind sie in der Gesellschaft bereits verankert, ehe der Erste Weltkrieg ausbricht und die Nationalsozialisten ihren Aufstieg erleben?

„Die düsteren Seiten der Jahrhundertwende darzustellen, ist uns ganz wichtig. Viele Objekte der Ausstellung machen deutlich, wie die Politiker jener Zeit mit Ängsten und Vorurteilen Stimmung gemacht haben, ob es sich um den radikalen Deutschnationalen Georg von Schönerer oder um den antisemitischen Bürgermeister Karl Lueger handelt. Ihre Parolen haben sie in ihren Reden, ihren Zeitungen, aber auch auf Werbemarken und auf Zierporzellan verbreitet. Mit Objekten und Bildern lassen sich auch die abstrusen Lehren von Rassenhygienikern, die rassistische Überheblichkeit der Europäer als Kolonialherren, die Frauenfeindlichkeit und die Kriegsbegeisterung gut dokumentieren. Sie prägen Adolf Hitler ebenso wie seine Zeitgenossen“, hält Christian Rapp fest.

Begleitet wird die Sonderausstellung von zahlreichen Veranstaltungen: So diskutieren am 10. März Christian Rapp und Hannes Leidinger mit dem Ö1-Journalisten und Buchautor Martin Haidinger im Zeitzeugen-Forum „Erzählte Geschichte“ über den „Österreicher Hitler“. Am 1. April folgt der Abend „Standup-History: Hitler – wie alles begann“ mit Florian Graf, Christian Rapp und Benedikt Vogl.

Ausstellungsdauer: bis 9. August; Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag bzw. an Feiertagen von 9 bis 17 Uhr. Nähere Informationen beim Museum Niederösterreich unter 02742/90 80 90-911, Florian Müller, e-mail florian.mueller@museumnoe.at und www.museumnoe.at.

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